RELOAD 2002
1982 tourten 5 junge Männer mit verschiedenen Rockgrössen wie Motörhead, Girlschool, etv. durch die Konzertsäle der Schweiz und Deutschland. Die Zeit, die sie dabei verbrachten, gehört zu den Highlights ihrer musikalischen Karriere.
20 Jahre später, also 2002 fanden sie es angebracht, diese Zeiten wieder mal hochleben zu lassen. Sie veranstalteten in der Solothurner Kulturfabrik KOFMEHL ein einmaliges Jubiläumskonzert mit allen damals beteiligten Musikern, welche z.T. seit Jahren kein Instrument mehr angefasst hatten.
Die Resonanz war überwältigend. Obwohl Rockmusik nicht unbedingt zum absoluten Renner der Szene gehört, lockten die älteren Herren fast 500 Personen zu diesem Anlass
Ko
Konzertbericht von Dan Rockslave:
Kulturfabrik Kofmehl in Solothurn, 23.15 Uhr. Volles Haus! Die Vorgruppe "501" verlassen nach geschlagener Schlacht die Bühne und kurze Zeit später dröhnen die ersten dumpfen Beats vom Intro über die Bühne. Gitarrist Many spielt genüsslich die Extended-version des ersten Akkordes, während aus dem Backstage eine vermummte Person angeschnallt und angekettet an einen Rolli von zwei muskelbepackten Special Security-Guards auf die Bühne gekarrt wird.
Crown, der sich früher ja durch das Tragen eines Sträflingsgewandes auszeichnete, verzichtete natürlich auch am heutigen Abend nicht darauf, einfach mit dem Unterschied, dass das Teil erstens bedeutend eleganter und eher nach Seide denn Stoff aussah. Als schliesslich auch die zweite Klampfe eingestöpselt wurde, gab's kein Halten mehr. Man konnte es kaum glauben, dass die Band so lange nicht mehr zusammen gespielt hatte
Dabei soll man sich dem Vernehmen nach bloss vier bis fünf Mal für diesen Event zusammengerauft haben. Das reichte aber locker für einen astreinen und fetten Sound, Die Gitarren schrammten kernig in Eintracht mit flüssigen Soli, der Bass pumpte druckvoll und die Drums hämmerten amtlich, während über dem Ganzen die immer besser werdende Stimme von Mark thronte. Die Setliste bestand ausnahmslos aus Klassikern der ersten zwei Scheiben "Ladykiller" und "Thriller
Dieser Abend gehörte verdientermassen KILLER, die nach jedem Song einen Mordsjubel entgegennehmen und geniessen konnten. Auf leisere Töne wie "Crystal Butterfly" wurde bewusst verzichtet. Man kam ja zum Rocken und nicht Schmusen her. Das Publikum war optisch allerdings nicht zwingend auf Hard Rock und/oder Metal getrimmt.
Nebst etlichen Freunden aus alten Tagen tummelten sich viele jüngere Zuschauer vor der Bühne, die noch nicht mal geboren waren oder höchstens im Sandkasten rumfrästen, als diese Songs aufgenommen wurden. Aber wie sagt man doch so schön: "besser spät als nie"!
Der Freude tat dies jedoch auf beiden Seiten keinen Abbruch. Das Konzert (knappe 80 Minuten) verging leider wie im Fluge und nach dem Zep-Klassiker "Rock'n'Roll" als Zugabe war Schicht im Schacht.
Ein Höllengebretter nach alter Väter Sitte setzte den Schlusspunkt zu einem nostalgisch angehauchten Event der Sonderklasse, der viele fragen liess, wie es denn jetzt weitergehe. Das sagt wohl alles! (Bericht: Dan Rockslave, www.metalfactory.ch)